Interview zu Herrn Kuchen

Schon sehr oft bebte der Boden in Ironforge, als die Gnome für mehr Rechte und gegen die Unterdrückung ihrer Artgenossen demonstrierten. Der Kopf, der klugen Gnome ist kein anderer als Cheezoh Kuchen. Er und seine treuen Freunde wie Perikus, Khory und Molten sorgten im vergangenen Jahr für Aufsehen als sie die Bank besetzten, die Tiefenbahn sperrten und den König um Gehör baten.

Tuwa Tintenklecks hatte die Gelegenheit ein offenes Gespräch mit Cheezoh Kuchen zu führen.

Ein lautes Klopfen an der Vordertür schreckte Tuwa in ihrer Redaktion auf. „Argh!“, schrie sie, „Ach Tuwa!“, sprach sie zu sich, ihre Eisrüstung herbeizaubernd, „Es hat doch nur an der Tür spät in der Nacht geklopft, du solltest dich nicht immer so erschrecken! Wenn es der Troll ist, verzauberst du ihn in ein Schaf und machst aus dessen Wolle einen schönen blauen Overall.“, munterte sie sich auf. Langsam öffnete sie die Tür und blickte sich um. „ Gr—Gr—Grüße?“, fragte sie zaghaft in die Nacht. Doch konnte sie niemanden sehen. Auf der Fußmatte lag ein kleiner ordentlich zusammengefalteter Brief. Hastig griff sie ihn auf und schloss die Tür mit einem lauten Knall. „ Meine Reporternase juckt schon!“, kicherte sie, „wenn man mir auf diesem Wege eine Nachricht zukommen lässt, dann muss es etwas wichtiges sein.“, vermutete sie.

Die Kerze auf ihrem Schreibtisch schien nicht mehr all zu lange zu brennen. Hastig kramte sie aus einer hölzernen Schublade eine zweite Kerze, zündete sie an und stellte sie auf die andere hinauf. „So nun aber!“, sie faltete den Brief auseinander. „Verehrte Frau Tintenklecks“, sie kicherte „ Kommt morgen nach Thelsamar, in die Nähe des Loch Modans. Grüße Cheezoh Kuchen.“, sie legte den Brief fort und lächelte.
„Elsar, hast du das gehört?“, hüpfte sie erfreut umher. „Cheezoh hat mich gebeten ihn zu treffen. Ruschlig räumte sie genug Pergamente zusammen und eine Ersatzfeder zum Schreiben. „Elsar, ich werde mich nun in das Gasthaus machen, ein wenig Schlaf finden und dann morgen in der Früh zum Loch Modan fliegen!“, kichernd schloss sie die Redaktion ab und hüpfte, natürlich immer wachsam, dass kein Troll aus den Ecken kommt, zur Taverne am Stadtbrunnen.

„Grüße Allison!“, flüsterte sie, „ eine gute Nacht euch!“ die Treppen sich hoch blinzelnd sang sie noch ein schönes Liedchen.

Nach einer viel zu kurzen Nacht, teleportierte sie sich nach Ironforge, um einen schönen Flug zum See zu bekommen.

Ihren Sonnenhut tief in die Augen gezogen kletterte sie vom Greifen ab und ging zielstrebig den kleinen Pfad zum See hinauf. Einer der Gebirgsjäger grüßte sie und wies sie darauf hin, die Wildtiere nicht mit Milchbrötchen zu füttern. „Nein! Niemals!“, flunkerte Tuwa, die hinter ihrem Rücken einige Brötchen versteckte. Der Gebirgsjäger grüßte Tuwa respektvoll und ging seiner Arbeit wieder nach.
Auf einer kleinen Bank mit Sicht auf den schönen Loch Modan sah die Gnomin Cheezoh. An diesem warmen Frühlingsnachmittag stand die Sonne tief über dem orange- blauen See und lies tausende kleine, blitzende Reflektionen über der Wasseroberfläche erscheinen. Die Umgebung mit der unberührten Natur und den ausgedehnten Wäldern mit der Vielzahl natürlicher Kostbarkeiten schienen Cheezoh voll und ganz verzaubert zu haben. Eine ungewohnte Ruhe strahlte er, gekleidet in Schlapphut und Sandalen aus.

Als Tuwa zu ihm kam umstreichelte sanft die warme Sonne sein Gesicht.
„Grüße euch Cheezoh!“, flüsterte Tuwa leise zu Cheezoh, „Es ist ein wunderschönes Fleckchen hier!“ sagte die Gnomin tief Luft holend. Cheezoh nickte, höflich bat er sie sich zu setzen. „Hihi“, kicherte Tuwa „Ihr mal ganz ruhig und entspannt, das sieht man nicht oft!“, stellte Tuwa verwundert fest. „Tuwa!“, lächelte Cheezoh an, „Diese Umgebung ist sehr beruhigend, ich fühle mich“, er stockte kurz holte Luft und sagt ausatmend „wie ein einheimischer des Dorfes!“ beide kicherten dabei. Tuwa zog sich ihre Schuhe aus, stellte sie weit von sich und Cheezoh weg und beide genossen die Ruhe am See.

„Tuwa… He Tuwa!“, der Gnom rüttelte an der eingeschlafenen Redakteurin. „Mmmmh!“, brummte Tuwa „Oh.. hihi ich muss wohl eingeschlafen sein!“, stellte sie, sich den Schlaf aus den Augen reibend fest. „War gestern Nacht noch lange wach!“ Cheezoh streckte sich und schaute zufrieden. „Schön, dass ihr die Zeit gefunden habt und meiner Einladung gefolgt seid. Ich .. ich“, er schaut etwas verlegen „Ich wollte euch bitten etwas im Tageblatt zu berichten.“ Tuwa legte ihre Hand auf die von Cheezoh und lächelte, „ich freue mich so sehr, dass ihr mir die Gelegenheit gegeben habt endlich etwas über euch und die Legion zu berichten. Sie kramte in ihrer Runenstofftasche nach dem Papier, löste das Schreibset vom Gürtel und zog sich ihren Hut vom Gesicht um Cheezoh besser in seine Augen blicken zu können.

Tuwa: Cheezoh, wie kamt ihr dazu die Legion zu Gründen?

Cheezoh: Die Idee kam mir an einem stürmischen Herbsttag in Ironforge. Ich wurde beim Handeln mit einem Zwerg und einem Elfen beleidigt. Die beiden unfreundlichen Gäste sagten mir, dass ich doch zurück nach Gnomeregan gehen solle und aus Ironforge verschwinden möge.

Die beiden waren unfreundlich und höchst ungebildet. Ich war genervt und zog alleine durch Ironforge, als ich im Tüftlerviertel ankam. Da stand ich nun vor Hochtüftler Mekkatorque.

Kein schöner Thron für einen so großartigen Gnomen-Tüftler. Als ich dort in der trostlosen und leeren Halle stand und Mekkatorque betrachtete, wie er schweigend und unglücklich auf dieser Maschine stand, lief mir eine klitzekleine blitzende Gomenkullertränge die Wange hinunter! Nicht mal eine Sitzgelegenheit hat er!!

„Ein Kampfmagier weint nicht“ sagte ich zu mir und formte mein Gnomenhändchen zu einer alleezerberstenden Gnomenfaust! Er lächelte verlegen Tuwa an

Hier haben wir eine „Situation“, mit der ich ganz und gar nicht zufrieden war. Alle Völker haben ein zuhause! Nur wir Gnome ziehen alleine durch die Lande. Weit verstreut über die ganze Welt. Wo wachsen unsere Jung Gnome auf? Hab ich schon jemals ein Gnomenkind auf den Strassen der Hauptstädte gesehen? Ich wünsche mir eine Stadt mit eigenen kleinen Gnomencafe´s in denen die Bar ohne klettern erreichbar ist! Eine Stadt an der es an jeder Ecke die gute alte Skippis und Gunnis Eiscreme Kette gibt!! Nicht nur einen alten Handwagen bei der Rennbahn der Illusionen! Eine Stadt in der die Häuser nach alter Gnomenmanier gebaut sind, klein und gemütlich! Eine Stadt in der unsere Zukunft gefestigt wird, und die kleinen Gnome sicher und zufrieden aufwachsen können!

Tuwa: wischt sich eine Träne aus den Augen. Ein sehr schöner Gedanke! Wieviele Mitstreiter fasst die Legion zurzeit?

Cheezoh: Die Mitgliederzahl der Organisation ist leider Geheim. Wir wollen keine Panik unter den anderen Völkern verbreiten. Gestartet sind wir mit 70 Gnomen. Bei der zweiten Demonstration im Oktober 2005 waren wir schon knapp 120 Gnome. Die Vereinigung ist, aufgrund der hohen Nachfrage, zu einer Legion gewachsen und wir haben zur besseren Koordination den Weltnetzserver eingerichtet. Derzeit haben wir Registrierungen über 6 Welten und bauen gerade den dritten Außenposten (auf dem Kult der Verdammten) aus.

Tuwa: Welche Träume und Ziele habt ihr?

Cheezoh: Ich wünsche mir eine friedliche und glückliche Gemeinschaft und die Anerkennung der Gnome, durch den Wiederaufbau von Gnomeregan.

Eines Tages möchte ich an genau so einem wunderbaren Frühlingsabend in einem Gnomencafe in Gnomeregan sitzen und die kleinen Gnome beim Rumtollen betrachten, die Geräuschkulisse einer belebten Promenade genießen und einfach nur die Gedanken schweifen zu lassen, ohne mir sorgen über die Zukunft der Gnome zu machen.

Tuwa: kichert Seid ihr ein „häuslicher Gnomentyp“? Ich meine verheiratet oder ledig?

Cheezoh: Ich bin verheiratet mit Frau Annie Kuchen, die ich aufgrund meiner vielen Reisen in letzter Zeit wenig zu Gesicht bekomme. Cheezoh wischt unauffällig das rechte Gnomen-Äuglein und räuspert

Tuwa: Sagt Cheezoh wo seid ihr aufgewachsen?

Cheezoh: In Ironforge. Dort gab es ähnlich wie in Stormwind ein Waisenhaus. Meine Eltern kenne ich nicht, da viele mit der Situation nach den Kriegen nicht zurecht kamen. Ich vermutet, dass sie in der Ebene der Illusionen gelebt haben. Aber Beweise habe ich nicht.

Tuwa: Warum habt ihr euren Beruf gewählt?

Cheezoh: Meine Berufe habe ich gewählt, weil Freunde mir dazu geraten haben. Daher habe ich auch eines Tages vom Blumenpflücker zum Ingenieur umgelernt.

Blumenpflücker war noch nie mein Ding, da ich die grünen buschigen Dinger, allzu oft übersehen habe und ich mich beim Griff ins falsche Dickicht irgendwelche zähnefletschenden Kleinstlebewesen mit rotleuchtenden Augen und spitzen Zähnchen angefallen haben.

Sozusagen bin ich ein Ingenieur- Quereinsteiger. Ich war schon immer gerne Kreativ und habe viel mit Sprengstoff hantiert. Das Blümpflücken vermisse ich nur manchmal. Große Vorbilder habe ich in diesem Sinne nicht.

Tuwa: Wie hat man die Begabung zu eurer Klasse festgestellt? Gab es ein prägendes Ereignis?

Cheezoh: Magie war schon immer mein Interesse, da mir die Klasse der Frontkämpfer zu trivial ist. Mit einem stumpfen Gegenstand auf Dinge einzuschlagen, ist einfach nur langweilig. Ein gewisser Grad an Kreativität ist wichtig. Einen Ork in ein Schaf zu verwandeln, zu scheren und es danach mit dem Satz „Iss mich“ zu tätowieren, ist schon Lustig. Aber dieses Schaf dann auf einem Karren vor Orgrimmar abzustellen ist wirklich kreativ, wie nur ein Magier es sein kann! Die Welt der Magie ist geheimnisvoll und fassettenreich für mich! Nicht die Feinheit seiner Robe macht einen Magier aus, sondern sein Geist.

Tuwa: klatscht in die Hände Welche Bedeutung hat der Name?

Cheezoh: Das ist eine gute frage. Diesen Namen habe ich im Waisenhaus erhalten. Vielleicht gibt er ja Rückschlüsse zu meinem Wesen. Es sind noch keine Nachforschungen erfolgt.

Tuwa: Wie ist der Freundeskreis?

Cheezoh: Ich habe keine Freunde.Eigentlich nur Feinde. Und die paar Freunde die ich habe, werden mir irgendwann in den Rücken fallen. Die meisten von den Freunden, die ich habe, sind Gnome. Andere sind einfach verschwunden und wurden nie wieder gesehen.

Tuwa: Und was ist mit Haustieren?

Cheezoh: Ich sammele Kleintiere. Habe einen regelrechten Kleintierzoo in meinem Apartment.
Zwischen Schneehasen, Welplingen und Amphibien. Ich habe auch viele Frösche – warum? „Gnomendamen stehen auf Cheezohs Froschsammlung!“.
Ich hatte aber auch seltsame selbst gebastelte mechanische Wesen, wie ein Plüschyeti oder ein mechanisches Eichhörnchen. Trennen würde ich mich von diesen niemals!

Tuwa: Wo wohnt ihr denn so?

Cheezoh: Ich wohne in Ironforge im Mystikerviertel in einem mittelgroßen Apartment mit Panoramafenster zur Schmiede. Ja, ich besitze ein Jacuzzi Zimmer. Alles in diesem Apartment habe ich mir durch harte Arbeit als Ingenieur verdient. Ich ziehe mich dort zurück, wenn ich entspannen will. Oft bin ich aber nicht da.

Tuwa rollte ihre Pergamentblätter schön zusammen und lächelte Cheezoh warmherzig an. „Wisst ihr Cheezoh, ich bewundere euren Mut, euer Wort zu halten und niemals aufzugeben.“ Sie reichte ihm einen Stein und gemeinsam ließen sie diese auf dem See springen. „Ach das muss bestimmt ein schönes Bild von uns Beiden sein!“, kicherte sie. Der Gnom nickte und griff aus seinem Beutelchen ein noch schöneres Bild. „ Schaut mal Tuwa! Ich habe noch etwas für die Zeitung“, er reichte ihr eine alte Fotografie, „ Auf dem einen hier ist Annie zu sehen!Es zeigt uns, im Tal der Könige, unweit von diesem See entfernt.

Es war auch Frühling wie Heute und das Leben war unbeschwert und leicht. Diese Erinnerungen lassen mich immer traurig werden, daher gebe ich Euch gerne dieses Bild ihr könntet dies doch auch im Tageblatt drucken! Es würde ihr eine unheimliche Freude bereiten!“, bevor er wieder ein Tränchen aus den Augen drückte, kramte er noch zwei Bilder hervor „Und auf diesen war ich noch jung und erkundete unsere Welt. Ich freute mich über kleine puschelige Schneehasen und wunderbar duftende Friedensblumen.

Tuwa schmunzelte. „Ach Cheezoh!“, sie fasste sich an ihren Bauch, „ Kommt ihr mit mir? Ich habe fürchterlichen Hunger, hier drüben in der Taverne gibt es leckeren Käse und gutes Brot, vielleicht auch eine Suppe ohne Fleisch!“, sie stand auf, packte ihr Stiefel und wartete auf Cheezoh. „Gerne doch Frau Tintenklecks! Nach diesem langen Gespräch habe ich schon einen ganz trockenen Mund.“ Zufrieden und mit der Sonne im Rücken gingen die zwei Gnome zur Taverne, um ein wenig zu speisen. Cheezoh wirkte noch leicht abwesend, scheinbar hat ihn dieses Interview in Zeiten versetzt, die ihn an manchen tristen Tagen, traurig lassen werden.

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